eine für alle: best tandem 2.0

Links: Teilnehmerin mit Begleithund, rechts: Nadine Fischer
Foto: Heike Fischer /TH Köln
Das Ziel unserer Hochschule und des AStA ist es, jeder Person ein Studium zu ermöglichen. Denn unsere Devise ist: Bildung ist ein Menschenrecht. Es ist ein überholtes Denken, dass die akademischen Berufsgruppen denjenigen vorbehalten seien, die das Privileg haben, gesund, belastbar, einheimisch und wohlhabend zu sein. Sowohl der AStA als auch die Hochschule haben daher verschiedene Projekte zur Unterstützung der Studierenden ins Leben gerufen: Eines davon ist “Best Tandem”.
In Teilen dem Peer-Mentoring-Programm der TU Dortmund, richtet sich das Best-Tandem-Projekt an Menschen, die mit einer Beeinträchtigung, chronischen oder psychischen Erkrankung ein Studium beginnen oder nach längerem Krankheitsfall wieder einsteigen. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes “Peer-to-Peer-Mentoring”, also eine niedrigschwellige Beratung/Betreuung Studierender ab dem 3. Semester für Studienanfänger*innen. Die Mentor*innen, die selbst Erfahrung im Studium mit Beeinträchtigung, chronischer oder psychischer Erkrankung haben, werden in einem dreitägigen Coaching trainiert. Daraufhin erfolgt die Bildung von Tandems (Zweiergruppen) in einer Kick-Off-Veranstaltung zu Beginn des Wintersemesters. Im darauffolgenden folgenden Semester finden drei bis vier Einzeltreffen in den Tandems statt.
Initiiert wurde das Programm an der Hochschule von der Beauftragten für Studierende mit Beeinträchtigung, Nadine Fischer. Das Coaching wird unterstützt durch Anna Gähl, Leiterin der Kompetenzwerkstatt, und Ute Dohmen.
„Die Mentor:innen sind keine Fachkräfte. Sie sollen eine erste Anlaufstelle für die Mentees sein, die bei der Kommunikation und Orientierung zum Studienbeginn hilft. Das ersetzt keine Studienassistenz oder ähnliche Unterstützung”, erklärt Nadine Fischer im Interview. “Schon die Anmeldung erfolgt unter der Fragestellung: Was trauen die Mentor*innen sich zu? Das Pairing orientiert sich an diesen Angaben. Dabei wird auch Rücksicht auf die Art der Beeinträchtigung genommen, allerdings unterliegen diesbezüglich alle Daten strengster Vertraulichkeit. Es muss bei derAnmeldung keine konkrete Diagnose angegeben werden und auch Mentor*innen und Mentees erfahren von uns nichts über die Beeinträchtigungen der jeweiligen Tandempartner*innen.” Zwar ist das Programm bereits im Wintersemester 2019 erfolgreich gestartet, aber durch die Corona-Krise ändert sich in der Umsetzung einiges. Best Tandem 2.0 findet im Wintersemester 2020 erstmals vollständig digital statt — inklusive einer digitalen Weihnachtsfeier — um auch die Risikogruppen zu schützen. Die zentrale Herausforderung von Best Tandem 2.0 war es also, das Projekt so umzugestalten, dass es ohne persönlichen Kontakt realisiert werden kann.
Nach ausgiebiger Umstrukturierung konnte auch diese Aufgabe bewältigt werden und Best Tandem 2.0 wird im Wintersemester 20/21 starten.