Studierende an TH Köln fordern kostenlose Tampons und Binden für alle

 +++ Kostenlose Periodenprodukte im AStA der TH Köln – Ist eine hochschulweite Versorgung möglich? +++ 

 

Periodenarmut in Deutschland

Auch in Deutschland ist Periodenarmut keine Seltenheit. Probleme äußern sich nicht nur in der Beschaffung der Menstruationsprodukte, es fehlt in vielen Städten an Orten zum sicheren und sauberen Aufbewahren und Wechseln. Ein lebenslanges Menstruieren kostet rund 20.000 Euro. Unsere Grundeinstellung ist es, dass Hygiene kein Luxus sein darf.

 

Gegenströmungen  – Gemeinsam gegen die Periodenarmut

Glücklicherweise gibt es schon zahlreiche Ideen, Initiativen und Organisationen, um die Periodenarmut zu verringern. So hat beispielsweise Schottland – als 1. Land weltweit – beschlossen, dass Menstruationsprodukte für alle kostenlos sein sollen. Man findet die Produkte nun beispielsweise auf öffentlichen Toiletten, vor allem auch in Schulen und Universitäten. Ein kleiner Sieg in Deutschland war die Abschaffung der Luxussteuer für Periodenartikel: Ab dem 01. Januar 2020 wurden die Hygieneartikel nur noch mit 7% statt mit 19% besteuert und gelten als Produkte des täglichen Gebrauchs.

 

Eine deutschlandweite Regelung für kostenlose Menstruationsprodukte gibt es noch nicht, aber einige Bildungsstätten in der Umgebung haben erste Fortschritte gemacht:

  • Die Heinrich-Heine-Universität lagert Hygieneartikel bei verschiedenen Fachschaften sowie offizielle Stellen der Bildungsstätte ein, diese können kostenfrei abgeholt werden
  • Die Universität Stuttgart stellt auf allen Toiletten – Frauen sowie Männer – kostenlose Menstruationsprodukte wie Tampons und Binden zur Verfügung.
  • Die Universität Bonn platzierte vor Kurzem an sieben Standorten kostenlose Hygieneprodukte

 

Auch der AStA der TH Köln stellt auf seinen All-Gender-Toiletten kostenlose Menstruationsprodukte zur Verfügung. Kritische Stimmen befürchteten, die Gutmütigkeit würde ausgenutzt werden und der Automat müsse täglich aufgefüllt werden. Wir können bestätigen: Nein. Die Menstruationsprodukte wurden behutsam und bedacht verwendet – wahrscheinlich, weil sich menstruierende Personen darüber bewusst sind, dass dies kein Luxusgut, sondern absolut notwendig ist. Binden und Tampons sind damit genau dort, wo sie wirklich gebraucht werden.

 

Unser Gestaltungsrahmen ist auf das AStA-Foyer begrenzt. Was macht unsere Hochschule campusübergreifend? Bisher sind keine Menstruationsartikel vorhaben.

Unser Appell lautet: Menstruation darf kein Luxus sein. Wir fordern daher Menstruationsprodukte in den Toiletten der TH – kostenlos, campusübergreifend und unkompliziert.

 

Am 22. Mai 2022 war der Menstrual Hygiene Day – ein toller Start, um etwas zu bewegen, oder?

#MHD2022 #WeAreCommitted #ItsTimeForAction #Welthungerhilfe  

 

Weitere Anlaufstellen

Falls du dich jetzt fragst, wo du mehr Informationen findest oder auch selbst tätig werden kannst, haben wir hier noch einige spannende Anlaufpunkte:

 

Tampagne – Menstruations­produkte für alle, eine gemeinnützige Initiative, die Menstruationsprodukte in jedem öffentlichen Raum zugänglich machen möchte. Denn die Grundidee ist, alle im Gesundheitssystem gleichzustellen.

https://www.tampagne.de

 

Periodically – Die Etablierung kostenfreier Menstruationsprodukte zur Unterstützung von Frauen* und der Normalisierung der Menstruation https://periodically.de

 

Social Period e.V. – möchte obdach- und wohnungslosen Frauen den Zugang zu Menstruationsprodukten vereinfachen. https://www.socialperiod.org